In Kollaboration, New Work

Meine Barcamp Session beim ersten deutschen Working Out Loud Camp 2017

Was für ein Tag! Zum Ende des Jahres durfte ich noch einmal alle meine in diesem Jahr erworbenen Kompetenzen zusammenpacken und im Rahmen des Working Out Loud Camps 2017 (#WOLC17) am 07.12.2017 im wizemann.space zeigen, was ich gelernt hatte. Damit stand zum Ende dieses aufregenden Jahres ein weiteres Highlight auf dem Plan. Ich möchte hier über die Ergebnisse meiner Barcamp Session berichten und Einblicke in mein Vorgehen geben.

Wie ich festgestellt habe, liebe ich Barcamps – ein wirklich tolles Format, um offene Dialoge zu gestalten und das Maximum an Produktivität aus den Teilnehmenden herauszuholen. Wer noch nicht weiss, wie Barcamps funktionieren, kann hier eine tolle Beschreibung von Lightwerk ansehen:

 

Eine neue Ära der Arbeitskultur mit Working Out Loud

working together
Sketchtnote von Janine Kirchhof

Das Barcamp wurde von der deutschen Working Out Loud Community of Practice (#WOLcop) organisiert – eine Co-Kreation von acht Großkonzernen, die zusammen mit John Stepper, das Thema Working Out Loud (WOL) mittels Graswurzelansatz selbstorganisiert treiben. Die #WOLcop steht für neun außergewöhnliche Persönlichkeiten, die Working Out Loud selbst leben und mit ihren Aktivitäten, die Welt zu einem besseren Arbeitsplatz machen – eine Vision, die ich mit Ihnen teile. Dieses Jahr gewann die #WOLcop sogar den HR Excellence Award in der Kategorie Mitarbeiterengagement und Kollaboration (Konzern). Es ist das erste Mal, dass acht Firmen zusammen diesen Award gewinnen. Gemeinsam ist man eben viel schneller! Nicht der Wettbewerb ist die Herausforderung, sondern wie schnell man den durch die Digitalisierung erforderlichen Wandel gestaltet. Das hat die #WOLcop richtig erkannt und diesen Award mehr als verdient gewonnen. Sie hat damit den Grundstein für den Beginn einer neuen Ära von digitaler Arbeitskultur gelegt.

Ich bin stolz, dass ich für meinen Arbeitgeber Working Out Loud in 2017 aktiv mitbegleiten konnte. Ich verdanke das vielen tollen Menschen, die so denken und fühlen wie ich und mit denen ich zusammenarbeiten darf.

Das Barcamp als Chance auf Iteration

Im Juni diesen Jahres habe ich für meinen Arbeitgeber einen Piloten für den Gesamtkonzern gestartet, der Working Out Loud und das Onboarding neuer Mitarbeiter verbindet. Im Rahmen einer eintägigen Einführungsveranstaltung erhalten neue Mitarbeiter seit Juni 2017 eine Working Out Loud Experience, um diese netzwerkbasierte Arbeitsweise gleich zu Beginn ihrer neuen Tätigkeit zu erlernen und ihre eigene Einarbeitung schneller voranzutreiben. Die Idee und das Konzept dazu durfte ich gemeinsam mit John Stepper höchstpersönlich entwickeln. Der Pilotstart war ein ganz besonderes Highlight dieses Jahr, an das ich mich gern zurück erinnere. Hier könnt ihr es nachlesen:

Durch vernetztes Arbeiten zum Schlüsselerlebnis: Ein Moment wie dieser

Ich bin fest davon überzeugt, dass WOL dabei hilft, sich schneller zu vernetzen und in neue Themen einzuarbeiten. Mein Grundanliegen dabei war, den Einarbeitungsschmerz, den eigentlich Jeder kennt, zu lösen. Ich denke, dass WOL für neue Mitarbeiter ein geeignetes Instrument ist, um diesen Einarbeitungsschmerz für sich selbstgesteuert zu beheben. Außerdem ist diese Zielgruppe noch offen und eher jünger und meines Gefühls nach, daher zugänglicher für solche modernen Arbeitsansätze wie WOL.

Seit der Pilot gestartet ist, iteriere ich das Konzept in monatlichen Schleifen. Ich hole Feedback unterschiedlicher Perspektiven ein und füge Änderungen hinzu. Dabei ist mir das Feedback der Teilnehmenden, also der neuen Mitarbeiter, am wichtigsten. Ich reflektiere während der Durchführung zusammen mit ihnen und hole mir außerdem über verschiedene Kanäle im Nachgang Feedback ein. Das persönliche Gespräch ist dabei jedoch mein liebster Kanal.

Das Barcamp #WOLC17 kam mir als ideale Gelegenheit, um die achte Iteration meines Onboarding Konzeptes durchzuführen und die kreative Energie der Barcamp Teilnehmenden dafür anzuzapfen.

Meine Zielstellung für die Barcamp Session

Iteration des Konzeptes

Nach sieben Durchführungen des Pilotkonzeptes war ich in einer kleiner Sackgasse gelandet. Irgendwie gelang es mir nicht, die neuen Mitarbeiter dazu zu bewegen, das 12-Wochen Programm von John Stepper, um Working Out Loud Schritt für Schritt zu lernen, außerhalb der Einführungsveranstaltung fortzuführen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zum Tag und Format selbst waren durchweg positiv, auch die Zufriedenheit hatte sich gesteigert, aber danach brach es ab. Die im Rahmen der Einführungsveranstaltung formierten Circles machten nicht weiter. Deshalb wollte ich im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung, das Konzept noch einmal komplett überarbeiten. Als Startschuss nutze ich das #WOLC17 für das Einläuten dieses Prozesses. Ich setzte mir das Ziel, neue Ideen für die Verbesserung meines Konzeptes zu generieren, um diese im Nachgang umzusetzen. Außerdem wollte ich bei der Barcamp Session alle meine neu erlernten Kompetenzen miteinander kombinieren und im Sinne eines produktiven Arbeitsprozesses einbringen. Es galt Working Out Loud, Design Thinking, Visualisierung, Tape Art und das 6D Framework miteinander zu verknüpfen. Die kreative Atmosphäre der Wizemann.Space Location unterstütze das Ganze optimal.

6Ds als Arbeitsrahmen für die Barcamp Session

The six disciplines of breakthrough learning
Das 6D Framework von Roy V.H. Pollock, Andy Jefferson und Calohoun W. Wick

Um die Barcamp zu strukturieren, zog ich das 6D Framework von Roy V.H. Pollock, Andy Jefferson und Calohoun W. Wick heran. Ich hatte mir bereits seit längerem vorgenommen, dieses in meine Arbeit zu integrieren. Es hilft, Trainingsmaßnahmen nachhaltig zu implementieren, indem es Training an Performance koppelt. Aus meiner Sicht hat Personal- Organisationsentwicklung nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn Trainingsmaßnahmen einen direkten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Mit dem 6D Framework wird das realistisch. Ich bin das erste Mal bei der Zukunft Personal 2016 darauf aufmerksam geworden, als ich dem Vortrag von Frank Kohl-Boas, Head of HR Northwest, Central & Eastern Europe bei Google, folgte. Später in 2017 begegnete es mir dann außerdem während eines Webinars von David Westwood, Head of Learning Architecture bei Fuße Universal, an dem ich über die Learning & Skill Community teilnahm. David empfahl mir auch das Buch „The six disciplines of breakthrough learning“ von Roy V.H. Pollock, Andy Jefferson und Calohoun W. Wick zu lesen, was ich sofort tat. Und ich war begeistert! Währen meiner Barcamp Session benutzte ich es das 6D Modell das erste Mal. Während eines Kurses zum Thema Visualisierung hatte ich es bereits visuell dargestellt und brachte meine Sketchnote dazu zur Session mit.

Entlang der sechs Disziplinen identifizierte ich sieben Fragen, die meiner Meinung nach am treffendsten zur Verbesserung des Konzeptes beitragen würden. Folgendermaßen lauteten diese Fragestellungen:

  1. Was werden neue Mitarbeiter mit WOL anders machen?
  2. Was sind on-the-job Resultate?
  3. Welche Lernmethoden helfen, WOL am besten zu vermitteln?
  4. Wie kann das mittlere Management am besten involviert werden?
  5. Welche Jobhilfen braucht es, um WOL zum Fliegen zu bringen?
  6. Wo können Feedback und- Coachingmechaniken berücksichtigt werden?
  7. Was ist Stakholdern wichtig?

Diese stellte ich den Teilnehmenden während meiner Barcamp Session vor. Mittels Punktabfrage priorisierten wir die Fragen auf Drei, für die es dann galt, Ideen zu entwickeln.

 Was würde Madonna tun?

Die drei Fragen, die wir dann gemeinsam zur Ideation brachten waren diese hier:

  1. Was werden neue Mitarbeiter mit WOL anders machen?
  2. Was sind on-the-job Resultate?
  3. Wie kann das mittlere Management am besten involviert werden?

Während einer 15-minütigen Brainstormingphase, die ich mittels Timeboxing mit dem Time Timer optimal steuern konnte, generierten die Teilnehmenden via Brainwriting Ideen und Antworten auf diese Fragestellungen. Als der erste Anflug an Kreativität gesättigt war, gab ich ganz Design Thinking-mäßig den Impulse an die Teilnehmenden, auch zu überlegen, was Madonna oder Elon Musk auf unsere gestellten Fragen antworten würden. So würde Madonna dem mittleren Management beispielsweise sagen: „Move your Ass!“ So wie ich mich kenne, würde ich das wohl bei der nächsten Präsentation in einem Management Gremium dann auch machen. 🙂

Der Output meiner Barcamp Session

was werden neue mitarbeiter mit wol anders machen
Ergebnisse zur Fragestellung: Was werden neue Mitarbeiter mit WOL anders machen?
wie kann man das mittlere management am besten involvieren
Ergebnisse der Fragestellung: Wie kann man das mittlere Management am besten involvieren?

 

Für mich war das eine sehr produktive und erfolgreiche erste Barcamp Session. Die investierten 80 Euro für das Ticket und die Zeit haben sich allemal gelohnt! Ich hoffe alle Teilnehmenden konnten etwas für sich mitnehmen und hatten Spass bei der Durchführung. Für mich steht fest: beim nächsten WOLCamp 2018 bin ich wieder dabei! Vielen Dank an alle Mitwirkenden, die diesen Tag zu einem wunderbaren Ereignis und ein weiteres Highlight für mich in diesem Jahr gemacht haben. Es war mir eine Ehre.

Besonderer Dank geht an Chris Kreymborg für das tolle Titelbild dieses Blogbeitrages.

Ich freue mich über Eure Fragen und Eurer Feedback.

Eure Janine

 

 

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10 Comments

  1. Working Out Loud Barcamp 2017 – A Retrospective – thinknext
    4 Jahren ago

    […] „Meine Barcamp Session beim ersten deutschen Working Out Loud Camp 2017“ (Janine Kirchhof, Mercedes-Benz Bank) […]

    Reply
  2. Elena Lezner
    5 Jahren ago

    Hallo Frau Kirchhof,

    da ich mir nicht sicher bin, dass mein erster Kommentar durchgegangen ist (in dem Fall gerne diesen hier löschen) hier noch mal. Tolle Methodenkombination! Ich bin sehr gespannt, was aus dem Onboarding geworden ist. Haben sie das Züglein an der Waage finden können, das das Ganze ins Rollen gebracht hat? Oder ist es immer noch schwer das Interesse der MA an WOL auch nach der Einführung aufrechtzuerhalten?
    Viele Grüße

    Elena Lezner

    Reply
    1. janine-kirchhof
      5 Jahren ago

      Hallo Frau Lezner,
      die weiteren Iterationen des Formats haben weitere Reflektieren gebracht. Diese haben mich zu der Erkenntnis geführt, dass die Zielgruppe neuer Mitarbeitender nicht wie ursprünglich angenommen, eine prädestinierte Zielgruppe ist, um WOL in einer Organisation zu verankern. Dies habe ich insbesondere an der relativ niedrigen Conversionrate nach der Durchführung der WOL Experience ausgemacht. Ich arbeite nun an einem neuen Ansatz, die Verbreitung von WOL effektiver voranzubringen.Ich werde hier darüber berichten. Danke für deinen Beitrag.

      Liebe Grüße
      Janine Kirchhof

      Reply
  3. Elena Lezner
    5 Jahren ago

    Hallo Frau Kirchhof,

    was für eine Methodenkombination! Ich bin beeindruckt! Und seehr gespannt – was ist denn aus der achten Schleife geworden? Haben die Ideen der Kollegen den entscheidenden Beitrag geleistet? Klappt es jetzt mit WOL auch nach der Einführung?

    Viele Grüße

    Reply
  4. Eine neue Lieblingsmethode: Working Out Loud - Janine Kirchhof
    5 Jahren ago

    […] verschiedene Workshop-Formate mit Leib und Seele promotet und eine Barcamp Session bei dem ersten deutschen Working Out Loud Camp 2017 moderiert. Letztes Jahr vor Weihnachten habe ich außerdem damit begonnen, selbstorganisierte […]

    Reply
  5. Lukas Fütterer
    5 Jahren ago

    Liebe Janine, herzlichen Dank für deinen Beitrag zu unserem Working Out Loud Camp und den Einblick in die Details deiner Session. Du warst erneut eine Bereicherung und wichtige Impulsgebering für WOL. Freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. Dein Lukas

    Reply
    1. janine-kirchhof
      5 Jahren ago

      Lieber Lukas, so schöne Worte… vielen Dank! Ich freue mich über unsere gemeinsamen Working Out Loud Aktivitäten und für die Wahnsinnsmöglichkeiten, damit zu wachsen. Danke, dass du an meine Ideen glaubst und mir vertraust. 2017 war mega, aber das Beste kommt erst noch – da bin ich mir sicher. 2018 wird unser Working Out Loud Jahr!
      Die Welt braucht mehr Vorbilder wie Dich. Ich bin froh, dass wir uns begegnet sind. Deine Janine

      Reply
  6. Gerhard Peter
    5 Jahren ago

    Hallo Janine,

    die Session hat mir nicht nur viel Spaß gemacht sondern auch inhaltlich einiges gebracht, da die Einbindung von WOL in den Onboarding-Prozess mir auch vorschwebt.

    Herzliche Grüße,
    Gerhard

    Reply
    1. janine-kirchhof
      5 Jahren ago

      Hallo Gerhard, vielen Dank für dein Feedback. Mir hat die Session mit Euch auch sehr viel gebracht. Ich freue mich schon, die gesammelten Ideen in mein KVP-Konzept einfließen zu lassen. Danke, dass du dich beteiligt hast.

      Viele Grüße,

      Janine

      Reply

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