Jobcrafting und Life Design

Mit dem Thema Jobcrafting kam ich das erste Mal in Berührung als ich 2015 das Buch Design your Life von Robert Kötter und Marius Kursawe in den Händen hielt. Allein das Intro des Buches sprach mir aus der Seele! Das Buch nahm mich mit auf eine Selbst-Coachingreise, die alles veränderte. Mittels Design Thinking, angewandt auf das eigene Leben, kreierte ich mein eigenes Glück und fand meinen Traumjob in einer neuen Stadt. Wow, was für eine Veränderung! Seit dem bin ich Fan von selbstorganisierten Formaten und der festen Überzeugung, ich schmiede mein eigenes (Job)Glück selbst.
Besonders toll an Design your Life fand ich das zugrundeliegende Konzept einer Work-Life-Romance. So gehen die beiden Autoren von der Grundannahme aus, dass Berufliches und Privates sich nicht ausgleichen müssen, sondern viel besser: miteinander harmonieren. Arbeiten darf Spass machen und man kann es sogar genießen. Das passte super in mein Weltbild.
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Meine ersten Schritte mit Life Design
Ich begann meine Life Design Reise mit einer kleinen Übung und visualisierte meine Ziele für das anstehende Jahr. So nahm ich mir Zeit, horchte tief in mich hinein und mit der Hilfe von Zeitungsausschnitten, Papier und ein bisschen Kleber erstellte ich meine ersten vier Zielekollagen. Als Nächstes erstellte jeweils eine Collage für die mir wichtigsten Lebensbereiche: Job, Beziehung, Fitness und Gesundheit sowie Zuhause und hängte sie mir an die Wand. So konnte ich die Kollagen jeden Tag sehen und wurde somit daran erinnert, jeden Tag etwas für diese Ziele zu tun.
Nur fünf Monate später trat ich meinen neuen Job in einer neuen Stadt und mit neuem Beziehungsstatus an. Der erste Tag ist ganz schön hektisch und ich bin sehr aufgeregt. Etwas chaotisch ist er auch. Eine meiner neuen Teamkolleginnen nimmt mich mit zu meinem ersten Businessmeeting im neuen Job, das Thema lautet: Great Place to Work. In dem Meeting erfahre ich, dass sich meiner neuer Arbeitgeber für den begehrten Titel des besten Arbeitgebers im Rahmen eines umfangreichen Audits bewirbt. Mir läuft es kalt den Rücken runter und ich bekomme Gänsehaut. Ich erinnere mich an meine Jobkollage. Hier stand in Zeitungsschnipseln geschrieben „Ich möchte einen Job bei einem der besten Arbeitgebern Deutschlands“. Zur symbolischen Untermalung dieses Satzes wählte ich fünf Monate zuvor das Logo des Great Place To Work Instituts. Wenige Monate später holen wir uns den Titel und alle meine Jobziele waren Wirklichkeit geworden.

Dieses Erlebnis gab mit den notwendigen Antrieb, um richtig in die einzelnen Life Design Übungen einzusteigen. Statt Zielecollagen begann ich entsprechend den Instruktionen des Buches eine ganze Wand für mein Life Design anzulegen. Ich begann mit einer Art Selbstverortung analog der Scoping-Phase im Design Thinking Prozess. Wo stehe ich, was sind eigentlich meine persönlichen Ziele, Werte und Bedürfnisse? Ich stellte fest, dass ich dies noch nie zuvor in meinem Leben getan hatte. Ich war etwas erschrocken darüber. Mir wurde klar, dass ich meine Bedürfnisse bisher hinter denen von Anderen gestellt hatte. „Ganz schön dumm“, dachte ich. Es ist also kein Wunder, warum ich nicht ganz so glücklich war, wie ich es mir gewünscht hatte. Die Selbstanalyse war mitunter ganz schön heftig, da sie auch viel in mir aufwühlte. Aber sie machte auch richtig Spass und empowerte mich, mein Glück selbst zu kreieren. Ich entwarf Prototypen für mein eigenes Leben und testete sie. Was mir gefiel, behielt ich bei. Was mir nicht gefiel, kam wieder weg. So führe ich seitdem regelmäßig und bei Bedarf Iterationsschleifen für mein eigenes Leben durch. Die gewonnene Selbstwirksamkeit erhöhte meine Eigenmacht ungemein. Ich kam zu der Überzeugung, dass so ein Selbst-Coachinginstrument ideal ist, um sich und sein Leben selbstgesteuert neu zu erfinden. In mir wuchs der Wunsch mittels dieser Methodiken auch anderen Menschen in Orientierungsphasen zu helfen. Meine Bemühungen um die Life Design Coaching Ausbildung waren aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen bisher noch nicht erfolgreich. Doch nun habe ich eine neue Idee.
Jobcrafting und Working Out Loud

Rückblickend kann ich es nicht mehr ganz genau zusammenbringen, wie folgende meiner Einstellung zustande kam. Ich war so weit ich zurück denken kann, der Überzeugung, dass sich gute Leistung auszahlt. Und wenn ich diese mit Wertschätzung und Respekt transparent mache, mir dies auf kurz oder lang zugute kommt. So schrieb ich als Chefredakteurin der Schülerzeitung verschiedene Künstlermanagements an, machte die Arbeit und Philosophie der Schülerzeitung transparent und erntete Exclusivinterview, Foto- und Backstagepässe für alle Girl- und Boybands, die zu der damaligen Zeit angesagt waren.
Später bekam ich meine erste Wohnung in Nürnberg dadurch, dass ich mir vornahm, einfach Jedem von meiner Wohnungssuche zu erzählen, den ich dort treffen würde. Ich begann bei der Vermieterin meines Übergangszimmers in einem Nürnberger Hinterhof. Ich erzählte ihr, dass ich wegen meines ersten Jobs nach Nürnberg gekommen sei und nun auf der Suche nach einer Singlewohnung bin. Wie der Zufall es wollte, war sie auch Eigentümerin einer kleiner Wohnung im Vorderhaus, die aktuell in der Sanierung war. Sie bot mir die Wohnung an und so führten wir spontan eine Wohnungsbesichtigung durch. Zwei Monate später zog ich ein.
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Als ich bei einer großen schwedischen Modekette als Aushilfe einstieg und nach Möglichkeiten des Jobeinstieg im Bereich HR suchte, erklärte man mir immer wieder, dass dies ausschließlich über eine sogenannte Store-Management Karriere möglich sei. Also von der Aushilfe zum Trainee, Departement Manager, Store Manager, Area HR Manager, HR Manager Headquarter. Auf diesem Weg würde ich mindestens 15 Jahre für mein erklärtes Ziel benötigen. Das dauerte mir entschieden zu lange. Also legte ich sehr viel Wert auf sehr gute Leistung bei meinem Jobeinstieg als Trainerin. Ich nahm viele zusätzliche Projekte an, teilte meine Konzepte, erarbeitete mir durch die fachliche Zusammenarbeit und den aktiven Austausch ein internationales Netzwerk auf, gewann Unterstützer und stellte zwei Jahre später mein Können im Hamburger Headquarter erfolgreich unter Beweis.
Die Fusion von Life Design und Working Out Loud
Seit meiner Life Design Lernerfahrung bin ich Fan von Job Crafting und such Wege, um dieses Konzept auch anderen nach Orientierung Suchenden näher zu bringen. Ich denke, dass gerade in transformatorischen Zeiten und im Kontext der Digitalisierung ein immer größer werdender Bedarf danach entsteht. Meine Idee besteht darin, ein Orientierungsformat zu entwickeln, dass auf den Ideen von Kötter und Kursawe aufsetzt. Eine gute Vorlage dafür bietet bereits Ihr offenes Angebot zu dem Coaching-Format Jobcamp, ein eintägiger Workshop zu der Entwicklung neuer beruflicher Perspektiven. Ergänzen würde ich das Ganze mit Working Out Loud, wodurch für mich das Job Crafting richtig wirkungsvoll wird. Die durch Life Design erarbeiteten Prototypen können mittels Working Out Loud katalysiert werden. Denn was mache ich, wenn ich genau weiss was ich will und kann, aber meine Organisation dies (noch) nicht bieten kann? Ich behaupte mittels der Methoden von Working Out Loud kann man auf struktureller Ebene einer Organisation wirken und sich so seinen Traumjob zaubern. Somit verbinden sich Design Thinking und Working Out Loud zu einem idealen Job Crafting Methodenset für Menschen, die sich beruflich orientieren möchten.
Als nächstes möchte ich einen Konzeptionsworkshop dazu umsetzen, ich weiß noch nicht genau, ob dies klappen wird. Ich werde hier davon berichten.
Welche Erfahrungen konntet ihr bereits mit Jobcrafting machen? Welche Methoden wendet ihr an? Ich freue mich auf euren Input!
Janine
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